Die Geschichte des BRG Sondermodells

Häufig sind „Sondermodelle“ in der Automobilbranche gern genutzte Vehikel, um auf Halde stehende Fahrzeuge schneller an den Mann zu bringen. Mazda ist da selbst kein unbeschriebenes Blatt, wie man im hervorragenden „Special Editions Registry“ bei MX5international.com oder auf mx-5.de sehen kann.

Doch das erste NA Sondermodell in British Racing Green war anders. Auch nach 30 Jahren triggert es selbst bei Automobilenthusiasten mit deutlich teurerem Fuhrpark positive Assoziationen: „Du fährst MX-5? Hm… Wobei, der Grüne mit dem beigen Innenraum hat mir auch sehr gut gefallen!“

Die klassische, an britische Roadster der 60er Jahre angelehnte Form, wird durch das nicht minder klassische Farbschema in British Racing Green (welches als Farbe eigentlich nie definiert war und von Grün uni bis hin zu changierenden Metallictönen in den letzten Hundert Jahren alle Facetten abgedeckt hat) mit beigem Interieur derart atmosphärisch verdichtet, dass man beim Trinken von Kaffee beinahe ein schlechtes Gewissen bekommen könnte. Hier riecht es torfig, am Wochenende möchte man Füchse jagen gehen und über drei Jahre lang stimmt man im Familienrat über den ADAC-Exit ab. Was in diesem Fall auch ginge, denn aller Britisch-heit zum Trotz glänzt die Limited Edition wie alle MX-5 mit sorgenfreier Zuverlässigkeit.

Vielzahl an Varianten

Interessant beim BRG Sondermodell ist, dass es keine einheitliche Definition gibt. Je nach Land hieß das Modell anders und wich die Ausstattung ab. Die nationalen Vertriebsorganisationen veredelten die Fahrzeuge teilweise weiter und kreierten so ihre eigenen Sonder-Sondermodelle. Als kleinster gemeinsamer Nenner gilt:

  • Lackierung im Farbcode HU (british racing green, tw. auch „neo green“ genannt)
  • beiger Innenraum (Teppiche Grobschlinge)
  • Armaturenbrett zweifarbig schwarz-beige, wobei der Kunststoff beige durchgefärbt ist und der obere Teil anschließend mit schwarzem Softlack lackiert wurde. Die Textur fühlt sich weicher an und reflektiert weniger stark als Serienarmaturenbretter
  • analog dazu ist die Tachokuppel mit schwarzem Softlack lackiert
  • beige Ledersitze
  • beige Persenning (aber schwarzes Verdeck!)
  • elektrische Fensterheber
  • ABS
  • Edelstahl-Einstiegsleisten mit Logo (JDM: „Roadster“, EUDM: „MX-5“, USDM: „Miata“)

Mit Einführung des NA-Facelifts 1994 und der Umstellung auf die zwei Motorvarianten mit 131 und 90 PS wurde BRG zu einer frei wählbaren Standardfarbe. Sie stellen daher keine Sondermodelle im eigentlichen Sinne dar. Nachfolgend die wichtigsten Varianten der BRG Limited Edition.

Japan: V-Special (ab Juli 1990, unlimitiert)

zusätzlich zum Standardumfang:

  • Nardi Classico Holzlenkrad (350 mm) mit schwarzen Speichen zur Reduktion der Sonnenreflexionen bei geöffnetem Verdeck. Der Kranz ist etwas dicker als beim normalen Classico und hat einen ovalen Querschnitt.
  • Nardi Classico Holzschaltknauf und Handbremsgriff
  • zusätzliche Lautsprecher in den Kopfstützen
  • Edelstahl-Lautsprecherabdeckungen und Hochtöner in den Armlehnen
  • Radio mit Kassetten- und CD-Player

In Japan lief der BRG bis zum Produktionsende 1997 durch, war also streng genommen nicht limitiert. Als Sonderausstattungen gab es unter anderem ein Sperrdifferenzial, eine Klimaanlage, Chromspiegel und Nebelscheinwerfer.

UK: Limited Edition (ab März 1991, 250 Stück)

zusätzlich zum Standardumfang:

  • Holzlenkrad, Holzschaltknauf und Holzhandbremsgriff unbekannter Provenienz; beiger Schaltsack
  • Analog-Uhr unter dem Clarion Stereo-Kassettenradio
  • Alarmanlage & Zentralverriegelung
  • Fernbedienung mit nummeriertem Lederetui
  • 15″ MSW Felgen
  • geklebtes Nummernschild

USA: Special Edition (ab März 1991, 4.000 Stück)

Interessant: Leverkusener (Firmensitz Mazda DE) Kennzeichen am US-Modell.

zusätzlich zum Standardumfang:

  • B Package (Servolenkung, Klimaanlage, Tempomat, elektrische Fensterheber)
  • Radio mit Kassetten- und CD-Player
  • zusätzliche Lautsprecher in den Kopfstützen
  • Nardi Classico Holzschaltknauf und Holzhandbremsgriff
  • Lederlenkrad mit Airbag (alle Miata hatten einen Fahrerairbag)
  • nummerierte Plakette auf dem Aschenbecher
  • Sperrdifferenzial

Optional gab es außerdem ABS. Das kanadische Sondermodell war im Vergleich dazu eine „Sparvariante“, welches ohne Airbag, Tempomat, Plakette oder ABS auskommen musste; eine Klimaanlage gab es nur gegen Aufpreis.

Australien: Limited Edition (ab Oktober 1990, 300 Stück)

zusätzlich zum Standardumfang:

  • Momo Lederlenkrad
  • Momo Holzschaltknauf mit Nummerierung
  • Radio mit Kassetten- und CD-Player
  • zusätzliche Lautsprecher in den Kopfstützen
  • Klimaanlage
  • Hardtop

Deutschland: Limited Edition (ab März 1991, 500 Stück in 1991 und 750 in 1992)

zusätzlich zum Standardumfang:

  • Momo Lederlenkrad
  • ABS

Natürlich war das erste Sondermodell auch in anderen Länder erhältlich, z.B. in Österreich („Limited Edition“, 240 Stück), Schweiz (250 Stück), Italien („V-Special“, 150 Stück) und den Benelux-Ländern (150 Stück).

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